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    Es war ein ereignisreicher letzter Trainingslagertag für Vincent Kompany. Nach der Einheit am Vormittag trug der Bayern-Cheftrainer mit seinen Assistenten noch ein internes Spielchen auf dem Sportgelände in Rottach-Egern aus, auch Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund waren dabei.

    Anschließend sprang der Cheftrainer zur Abkühlung in den Tegernsee – mit Klamotten. Und am Abend stand Kompany erstmals als Bayern-Coach an der Seitenlinie. Die Münchner besiegten den FC Rottach-Egern aus der Kreisklasse vor 2750 Fans standesgemäß 14:1.

    „Wir sind zufrieden, dieses Spiel gemacht zu haben“, sagte Kompany: „Es war wichtig, wieder ein Gefühl zu bekommen. Wir haben eine Menge Chancen gesehen und eine Menge guter junger Spieler. Das ist gut für uns.“

    Kompany fiebert der baldigen Rückkehr der EM-Teilnehmer entgegen

    Doch wo steht der FC Bayern gut drei Wochen vor Kompanys Pflichtspielpremiere am 16. August gegen Drittligist SSV Ulm im DFB-Pokal? „Ganz schwer zu sagen“, gab der Coach zu: „Es fehlen uns noch ganz viele Spieler wegen der EM. Für uns ist ganz wichtig, dass wir im Pokalspiel gegen Ulm und im ersten Bundesliga-Spiel gegen Wolfsburg fit sind. Hoffentlich kriegen wir das hin mit dieser Vorbereitung.“

    In den Tagen am Tegernsee hat Kompany mit seinem Team die Basis gelegt. Am Sonntag  absolvieren die Münchner ein Testspiel beim Regionalligisten 1. FC Düren, dann geht es auf Südkorea-Tour (31. Juli bis 5. August). 

    Die Abendzeitung erklärt, welche Spieler im Trainingslager besonders für sich werben konnten – und welche nicht: Kompanys Gewinner und Verlierer.  

    Die ersten Bayern-Gewinner unter Kompany

    Mathys Tel: Der französische Angreifer schnürte gegen Rottach-Egern einen Dreierpack, überzeugte auch sonst im Training. Kompany mag Tels Einstellung und Spielweise, auch deshalb soll wohl kein neuer Stürmer mehr verpflichtet werden.  

    Eric Maxim Choupo-Moting hatte die Münchner verlassen. Fan-Liebling Tel, der meist als Linksaußen zum Einsatz kommt, könnte in Zukunft auch mal eine Doppelspitze mit Harry Kane bilden.

    Sven Ulreich: Der Stellvertreter von Manuel Neuer führte Bayern als Kapitän aufs Feld und musste den Ehrentreffer der tapferen Rottacher hinnehmen. Aber das konnte Ulreich verschmerzen. Weil Daniel Peretz (Muskelsehnenverletzung im Oberschenkel) rund einen Monat ausfällt, hat Ulreich seinen Platz als Nummer zwei zunächst sicher.

     

    Der Keeper lobte Trainer Kompany nach den ersten Trainingswochen. „Er hat eine klare Idee, wie wir spielen möchten, ist sehr kommunikativ“, sagte Ulreich. „Die Grundstimmung, was gegen den Ball angeht“, sei jetzt eine andere: „Dass wir aktiver pressen und aggressiver sind in unserem Spiel.“

    Sacha Boey: Der französische Rechtsverteidiger agierte gegen Rottach-Egern als Rechtsaußen und zeigte ein ums andere Mal seine Schnelligkeit. Nach einem verkorksten ersten Bayern-Halbjahr mit einem Muskelbündelriss greift Boey unter Kompany neu an. Holt er sich den Stammplatz rechts hinten?  

    Hiroki Ito: In der zweiten Halbzeit des Testspiels kam der Japaner zu seinem Bayern-Debüt, er spielte in der Abwehr neben Min-Jae Kim. Ito besticht mit seiner Übersicht und Ruhe am Ball, er wird ein wichtiger Spieler für Kompany werden.  

    Vier Verlierer nach ersten Trainingslager mit neuem Bayern-Coach

    Leon Goretzka: Eine Halbzeit gegen Rottach-Egern als Achter auf dem Platz, dann leicht angeschlagen raus. Hatte Probleme am rechten Fuß. Goretzka leistete sich ein paar einfache Fehler, wirkte nicht top-motiviert. Er wird es im Zentrum gegen Konrad Laimer, Aleksandar Pavlovic und Neuzugang João Palhinha äußerst schwer haben. Ob er den Klub noch verlässt?  

    Serge Gnabry: Der Außenstürmer kam aus Gründen der Belastungssteuerung nicht zum Einsatz gegen Rottach-Egern, er trainierte stattdessen mit Pavlovic und Tarek Buchmann im Fitnesszelt. So verpasste Gnabry, der wegen eines Muskelbündelrisses auch bei der Heim-EM fehlte, die Chance, bei Kompany für sich zu werben. Mit Michael Olise hat Bayern bereits einen neuen Offensivstar verpflichtet, auch Desiré Doué soll kommen. Schwierige Zeiten für Gnabry.  

    Bryan Zaragoza: Probierte sich als Linksaußen gegen die Hobbykicker, traf per Fernschuss die Latte. Sonst hinterließ der kleine Spanier aber erneut keinen guten Eindruck. Er verlor viel zu leicht den Ball, wirkte körperlich und taktisch nicht auf der Höhe. Zaragoza, der schon unter Ex-Trainer Thomas Tuchel keine Chance hatte, wird es extrem schwer haben, auf Spielminuten zu kommen.  

    Noussair Mazraoui: Seine Tage bei Bayern scheinen gezählt. Im Test ordentlich und mit einem Tor, doch rechts hinten gibt es mit Boey, Joshua Kimmich und Josip Stanisic mächtig Konkurrenz. Mit West Ham United soll sich der FC Bayern über eine Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro inkl. Boni einig sein.  

    Von Maximilian Koch

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